Erasmus+

Menschen im Gespräch

Strategische Partnerschaften im Bereich Schulbildung

In der Zeit vom 10. Oktober bis 13. Oktober 2017 fand in der Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen rAöR – Standort Bad Wildbad die Kick-Off-Veranstaltung zu dem von der Europäischen Kommission und der Kultusministerkonferenz-Pädagogischer Austauschdienst geförderten Projekt statt. Partner der Landesakademie sind der Verein Education Unlimited Stuttgart, die Autonome Provinz Bozen mit dem Bereich Innovation und Beratung, die Pädagogische Hochschule Stefan Zweig Salzburg und die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg.

Das Projekt nimmt die Klassenstufen 3 bis 6 in den Fokus und hat eine Laufzeit von drei Jahren. Gewählt wurden die Themen Deutsch als Zweitsprache/Deutsch als Fremdsprache. Entwickelt werden soll ein transnationales Fortbildungskonzept zur Stärkung der interkulturellen Kompetenz von Lehrerinnen und Lehrern. In die Entwicklung und Erprobung sind neben deutschen Lehrkräften auch Lehrkräfte aus dem Kosovo und Russland. Die Ergebnisse werden am Ende der drei Jahre veröffentlicht und an einem Fachtag interessiertem Publikum vorgestellt.

Kurzzeitfortbildung in Tramin/Südtirol

Wie funktioniert Schule in Südtirol? Wie lernen Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund hier die deutsche Sprache? Welche dieser Strategien lassen sich davon in Deutschland, Österreich oder dem Kosovo umsetzen? Mit diesen Fragen beschäftigte sich die Kurzzeitfortbildung im Rahmen des Erasmus+ Projekts „Menschen im Gespräch – Lehrerfortbildung im europäischen Kontext“, an der Schulleiter und Lehrkräfte aus den Ländern Deutschland, Österreich und dem Kosovo in der Zeit vom 6. Oktober bis 11. Oktober 2018 teilnahmen.

Fortbildungskonzept in Salzburg

Im Rahmen des Erasmus+ Projekts „Menschen im Gespräch – Lehrerfortbildung im europäischen Kontext“ richtete die Pädagogische Hochschule Salzburg Stefan Zweig einen Pilotlehrgang für österreichische Lehrkräfte aus. In der Zeit vom 10. bis 13. Januar 2019 fand für die Lehrkräfte eine Fortbildung zur Umsetzung des erarbeiteten Mehrsprachencurriculums statt. Die Fortbildung wurde mit der weiteren Ausarbeitung des transnationalen Fortbildungskonzepts verknüpft, an der u.a. Vertreter von Education Unlimited beteiligt waren. Der Transfer des erarbeiteten Inhalts für „Deutsch als Zweitsprache“ in „Deutsch als Fremdsprache“ war dabei einer der wichtigsten Bausteine. Die praktische Umsetzung erfolgte im Anschluss vor Ort im Kosovo, damit kosovarische Lehrkräfte neue didaktische Möglichkeiten bei der Vermittlung der deutschen Sprache im Unterricht erhalten.

Kurzzeitfortbildung in Schleswig-Holstein

Im Rahmen des Erasmus+ Projekts „Menschen im Gespräch – Lehrerfortbildung im europäichen Kontext“ MiG nahm in der Zeit vom 14. bis zum 15. März 2019 Kerstin Zielosko, als Vertreterin von Education Unlimited, an einer Kurzzeitfortbildung in Kiel teil. Die Themenbereiche waren „Deutsch als Zweitsprache und interkulturelle Bildung und Erziehung“ sowie Blended Learning Formate.

Lenkungsgruppe trifft sich in Kiel

Die Lenkungsgruppe des Erasmus+ Projekts „Menschen im Gespräch – Lehrerfortbildung im europäischen Kontext“ MiG traf sich am 16. und 17. März 2019 in Kiel. Ziel war die Weiterarbeit am transnationalen Fortbildungskonzept für Deutsch als Zweitsprache/Deutsch als Fremdsprache. Dabei wurden insbesondere die neu gewonnenen Erkenntnisse aus der zuvor besuchten Kurzzeitfortbildung eingearbeitet.

Sprachenlernen im transnationalen Kontext

Im Rahmen des Erasmus+ Projekts „Menschen im Gespräch – Lehrerfortbildung im europäischen Kontext“ MiG fanden am 9. und 10. Mai 2019 die ersten Workshops in Pristina/Kosovo statt. Die Fortbildung richtete sich an Studentinnen und Studenten im Lehramt, Fachrichtung „Deutsch“ sowie an Deutschlehrkräfte.

Workshop 1 „Interkulturelle Kompetenz und Selbstreflexion – Grundlagen und Umsetzung im Unterricht“ wurde von Professorin Mag. Dr. Linda Huber, MSC, Pädagogische Hochschule Stefan Zweig Salzburg geleitet. Workshop 2 „Mehrsprachencurriculum – Präsentation und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten im Unterricht“ leitete Dr. Verena Debiasi vom Sprachenzentrum Bozen. Die Fortbildung war so organisiert, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beide Workshops besuchen konnten. Beide Workshops vermittelten wertvolle und praxistaugliche Anregungen fuer die Gestaltung zur Vermittlung der deutschen Sprache.

Mehrsprachencurriculum - Hilfe beim Erlernen der deutschen Sprache als Fremdsprache

Sprache ist ein Werkzeug des Denkens und der Wissensgenerierung, sie ist u.a. das Medium des Lernens. Dabei unterscheidet sich die Bildungssprache von der Alltags- beziehungsweise Umgangssprache durch ein hohes Maß an konzeptioneller Schriftlichkeit und zeichnet sich durch ein spezifisches Inventar an lexikalischen, syntaktischen und textlichen Mitteln aus (vgl. Gogolin & Duarte, 2016, S. 487-491; Heppt, 2016, S. 32-40). Sie wird systematisch und gezielt im Unterricht vermittelt.

Das Mehrsprachencurriculum ist für Sprachlerngruppen und -klassen konzipiert, die die deutsche Sprache als Fremdsprache erlernen und ist daher auch für den Einsatz außerhalb Deutschlands geeignet. Im Rahmen des Erasmus+ Projekts „Menschen im Gespräch – Lehrerfortbildung im europäischen Kontext“ wurde die Eignung erfolgreich im Kosovo von Deutschlehrkräften oder Lehramtsstudentinnen und -studenten für das Fach Deutsch als Fremdsprache, erprobt. Es richtet sich jedoch an die gesamte Schule und wendet sich daher nicht nur an Sprachlehrkräfte für Deutsch als Fremdsprache, sondern in besonderem Maße auch an Schulleiterinnen und Schulleiter, Klassenlehrerinnen und -lehrer sowie Fachlehrkräfte.

Hier finden Sie das Mehrsprachencurriculum:

Mehrsprachencurriulum und Migration

Das Thema „Mehrsprachigkeit“ erhält seit einiger Zeit erhöhte Aufmerksamkeit. Dabei wird meist auf die vielen verschiedenen Herkunftssprachen verwiesen, die durch Migration Einzug in unsere Schulen gefunden haben.

Dieses Curriculum für die Klassenstufen 3 bis 6 (8- bis 11-jährige Schülerinnen und Schüler) wurde für Regelklassen mit integrierter Sprachförderung für Kinder mit Migrationshintergrund sowie für Sprachfördergruppen und -klassen von Kindern mit Migrationshintergrund und Flüchtlingskindern zur Vorbereitung in die Überführung in den Regelbetrieb konzipiert. Es soll Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler sowie Institutionen stärken, damit sie den Herausforderungen einer globalisierten Welt gewachsen sind. Ein Ziel ist es, das Unterrichten in heterogenen Klassen zu erleichtern beziehungsweise wirkungsvoller zu gestalten und für alle einen sozialen Mehrwert zu schaffen. Ein weiteres Ziel ist es, allen Schülerinnen und Schülern den Erwerb einer angemessenen Bildungssprache zu ermöglichen, unabhängig von ihrer „Erstsprache“ beziehungsweise unabhängig von ihrer kulturellen und sozialen Herkunft.

Das Mehrsprachencurriculum richtet sich an die gesamte Schule und wendet sich daher nicht nur an Lehrkräfte für Deutsch als Zweitsprache, sondern in besonderem Maße auch an Schulleitungen sowie Klassenlehrkräfte, Fachlehrerinnen und -lehrer.

Hier finden Sie das Mehrsprachencurriculum:

Mehrsprachen-Kompetenzmodell

Das Mehrsprachen-Kompetenzmodell basiert auf dem Mehrsprachencurriculum. Es bietet ein Unterstützungsangebot für das Lehren und Lernen im Bereich Mehrsprachigkeit. Dabei wird eine Auswahl relevanter und geeigneter Themen vorgeschlagen, die für den mehrsprachigen Unterricht in den Klassenstufen drei bis sechs genutzt werden kann. Die Zuordnung von interkulturellen Kompetenzen zu Themenbereichen unterstützt Lehrkräfte in ihrer Unterrichtsplanung.

Hier finden Sie das Mehrsprachen-Kompetenzmodell:

Fortbildungskonzept
Das ABC des Fremd- und Zweitspracherwerbs Deutsch – ein transnationales Fortbildungskonzept

In unserer migrations- und mobilitätsgeprägten Gesellschaft rücken heterogene Lebensrealitäten und sozio-kulturelle und linguistische Vielfalten zunehmend in den Alltag der meisten Menschen. Infolgedessen haben die Konzepte „interkulturelle Bildung“, „Migrationspädagogik“ und „Mehrsprachigkeit“ bzw. der Erwerb von Deutsch als Fremd- (DaF) oder Zweitsprache (DaZ) zunehmend an Bedeutung in unserem Bildungswesen gewonnen.

Den internationalen Rahmen dafür bilden unter anderem die UNESCO Guidelines on Intercultural Education (2006) und Intercultural Competences: Conceptual and Operational Framework (UNESCO, 2013). Darüber hinaus legt die Europarats-Charta zur Politischen Bildung und Menschenrechtsbildung (Europarat, 2010) die Förderung „des interkulturellen Dialogs sowie die Wertschätzung von Vielfalt und Gleichstellung, einschließlich der Gleichstellung der Geschlechter“ als Bildungsziel fest (Europarat, 2010, S. 9). Im Rahmen des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (Europarat, 2001) werden Pädagoginnen und Pädagogen ausserdem dazu angeregt, ihre Schülerinnen und Schüler bei der Abkehr von ethnozentrischem Denken zu unterstützen und die Bereitschaft zur Relativierung kultureller Sichtweisen und Wertesysteme zu fördern.

Zur Vermittlung dieser Kompetenzen bedarf es gezielter Fort- und Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte, Schulleiterinnen und Schulleiter sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Schulverwaltung. Hierzu dient das vorliegende transnationale modulare Fortbildungskonzept, dass an Schulen, Pädagogischen Hochschulen und Universitäten in Deutschland, dem Kosovo, Österreich und Südtirol gemeinsam entwickelt und in den Jahren 2019 und 2020 erprobt wurde. Dieses modulare Fortbildungskonzept vereinfacht die Anwendung und Implementierung des Mehrsprachencurriculums, des Mehrsprachen-Kompetenzmodell und des MOOC (Massive Open Online Course), die ebenfalls auf dieser Homepage zu finden sind.

Hier finden Sie das Fortbildungskonzept:

Mig MOOC

Digitale Fortbildung

Fortbildung zuhause oder wo immer Sie sich befinden – dies ermöglicht der Massive Open Online Course (MOOC). Im Rahmen des Erasmus+ Projekts „Menschen im Gespräch (MiG) – Lehrerfortbildung im europäischen Kontext, wurden erarbeitete Inhalte des transnationalen Fortbildungskonzepts in einem MOOC aufbereitet. Die Teilnehmenden haben damit die Moeglichkeit, von jedem Ort aus auf die Inhalte des Kurses zuzugreifen und können über Tests beziehungsweise Fragen ihr neu erlangtes Wissen prüfen. Durch den MOOC ist Lehrkräftefortbildung ohne Grenzen möglich.

Die Kapitel des Onlinekurses bauen aufeinander auf. Um das beste Ergebnis zu erzielen, empfehlen wir Ihnen, die Kapitel nacheinander durchzugehen. Viel Freude und Erfolg wünscht Ihnen dabei das Team des Erasmus+ Projekts!

Hier geht es zur digitalen Fortbildung:

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